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Geografie
Palästina bezeichnete über Jahrhunderte den Landstrich südlich der Levante. Er liegt zwischen dem 29,30 und 33,15 nördlichen Längengrad und dem 24,10 und 35,40 östlichen Breitengrad. Natürliche Grenzen des Landes bilden das Mittelmeer im Westen, der Jordan und der Jordangraben im Osten und das Rote Meer im Süden. In der Wüstenregion im Südwesten und im nördlichen Bergland gibt es keine klar definierten natürlichen Grenzen.

Das historische Palästina erstreckt sich über eine Länge von 430 km, die Breite variiert zwischen 51 und 70 km im Norden, 72 und 95 km in der Mitte und 117 km im Süden, bis es in Form eines Küstenstreifens mit einer Breite von 10,5 km das Rote Meer erreicht. Die Gesamtfläche beträgt ungefähr 27.000 km²; 704 km² davon sind Wasserfläche (See Genezareth, Hula-See und Westhälfte des Toten Meeres.

Topografische Zonen

Das Küstengebiet

Die Mittelmeerküste ist 270 km lang und reicht von Ra's al-Naqura im Norden bis nach Rafah im Süden. Sie erstreckt sich in einer durchgehenden, gebogenen Linie, die nur von der Bucht von Akka unterbrochen wird. Die Küstenebene umfasst über 3.244 km², die Breite variiert zwischen 8 und 16 km.
 

Die Bergregion

Die Bergregion umfasst 8.612 km²: Sie zieht sich im Landesinneren von Nord nach Süd und ist eine Südverlängerung des Libanongebirges. Im Westen beginnt sie am Rande der Küstenebene mit zahlreichen Kalk- und Kreidefelsen, die durch flache Täler von den Bergen getrennt sind. Das Gebirge bildet schließlich eine große Ebene, die nördlich von Beersheba endet und sich in zwei Teile aufgliedert: im Norden das Bergland von Galiläa, das durch das Tal von Esdralon vom südlichen Teil getrennt wird.

Der Südteil des Berglandes ist wiederum in zwei Teile aufgeteilt: die Berge von Nablus im Norden und die Berge von Jerusalem im Süden. Beide Teile bilden eine natürliche Einheit. Besonders zum Toten Meer hin fallen die Berge steil nach Osten ab, nach Westen ist der Übergang ins Küstengebiet eher sanft. Die Berge von Galiläa bestehen vor allem aus Basaltgestein, während das südliche Zentralplateau aus Kalkstein gebildet ist.

   

Der Jordangraben

Der Grabenbruch des Jordan durchschneidet das Land von Nord nach Süd. Er ist Teil des Großen Grabenbruchs, der sich vom Taurusgebirge in Kleinasien über Syrien, das Tote Meer, das Arabatal und das Rote Meer bis zum Viktoriasee in Afrika hinzieht. Den nördlichen Teil des Jordangrabens bildet die Hulaebene (262 km²), den südlichen das Jordantal (681 km²). Der Jordan entspringt am Fuße des Berges Hermon in Syrien (Golan) und wird aus vier Quellflüssen gespeist. Südlich des Hulasees mündet der Fluss in den See Genezareth, durchfließt ihn und endet schließlich im Toten Meer. Der See Genezareth, 212 Meter unter dem Meeresspiegel gelegen, ist 21 km lang, bis zu 12 km breit und erstreckt sich über 162 km².

Am tiefsten Punkt des Grabenbruchs liegt das Tote Meer. Es ist 76 km lang, bis zu 17 km breit und erstreckt sich auf 1.050 km². Umschlossen wird es von Bergen, die eine Höhe von bis zu 457 Metern erreichen. Die Oberfläche des Toten Meeres liegt 392 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste frei zugängliche Punkt der Erde. Das Wasser kann aus dem Toten Meer nicht abfließen. Es verdunstet und nur das Salz bleibt zurück. Dadurch wuchs der Salzgehalt im Laufe der Jahrtausende derart an, dass im Toten Meer keine Lebewesen, nicht einmal Mikroorganismen, existieren können.

 

Die Wüstenregion

Die Wüstenregion des Berges Hermon in Syrien (Golan) wird aus vier Quellflüssen gespeist. Südlich des Hulasees mündet der Fluss in den See Genezareth, durchfließt ihn und mündet schließlich im Toten Meer, das am tiefsten Punkt des Grabenbruchs liegt. Es ist 76 km lang, bis zu 17 km breit und erstreckt sich auf 1.050 km². Umschlossen wird es von Bergen, die eine Höhe von bis zu 457 Metern erreichen. Die Oberfläche des Toten Meeres liegt 392 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste frei zugängliche Punkt der Erde.

Die südliche Hälfte des historischen Palästina wird von der Wüstenregion gebildet. Sie zieht sich ungefähr ab der Linie Gaza - Hebron in einer Dreieckform nach Süden und erreicht schließlich am Golf von Aqaba das Rote Meer. Die Wüstenregion beläuft sich auf eine Fläche von 12.577 km², fast 10.500 km² davon sind Wüste. Die Wüstenregion Palästinas gehört zu einem Teil des großen Wüstengebietes, das sich von der nordafrikanischen Sahara bis zur arabischen Halbinsel erstreckt. Sie wird im Westen von der Halbinsel Sinai und im Osten vom Arabatal begrenzt und besteht aus Hügeln und Felsplateaus. Die Wüste im Süden Palästinas ist vor allem eine Steinwüste, man findet nur wenige Dünen aus Treibsand.